Die Jahresendrallye sorgt für frischen Wind auf dem Wohnungsmarkt - Drei Fragen an Mark Holz
Unser Head of Research, Mark Holz, liefert mit seinem Team nicht nur präzise und belastbare Einschätzungen für die Investment Cases unserer Kunden – sondern auch einen breiten Überblick über die wichtigsten Kauf- und Mietpreisentwicklungen der Wohnimmobilienmärkte.
Herr Holz, wie bewerten Sie die Stimmung auf den Wohnimmobilienmärkten zum Jahreswechsel?
„Die Stimmung hat sich zum Jahresende 2024 deutlich aufgehellt. Mit einem Transaktionsvolumen von 4,0 Mrd. € im vierten Quartal verzeichnete der Markt sein stärkstes Quartal seit der Zinswende. Dies ist ein klares Signal für eine beginnende Trendumkehr. Großtransaktionen mit einem Volumen von über 100 Mio. € machten dabei 70 % des gesamten Umsatzes aus. Wir sehen hier erste positive Impulse, die von sinkenden Zinsen, stabilen Mieten und
einem wieder erstarkenden Investoreninteresse getragen werden.“
Welche Investorengruppen kaufen zurzeit Wohnimmobilien?
„Aktuell beobachten wir verstärkt Aktivitäten von institutionellen Fondsmanagern, die sich auf Neubautransaktionen konzentrieren. Aber auch kommunale Wohnungsbaugesellschaften bleiben aktive Käufer von Wohnimmobilien. Außerdem kehren Wohnimmobilien AGs langsam auf die
Käuferseite des Marktes zurück, nachdem sie in den vergangenen Jahren Netto-Verkäufer waren.“
Welche Rolle spielt der fehlende Neubau in der Preisbildung?
„Das Ziel von 400.000 neugebauten Wohneinheiten wurde 2024 erneut deutlich verfehlt. Dies führt zu weiterhin steigenden Mieten, da das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt hält. Seit 2020 haben die Mieten im Bestand um durchschnittlich 5,3 % pro Jahr zugelegt, und wir erwarten, dass die Durchschnittsmiete im Bestand 2025 bundesweit die Marke von 10,00 € pro Quadratmeter überschreiten wird. Die steigenden Mieten dürften mittelfristig wiederum auch die Verkehrswerte der entsprechenden Immobilien erhöhen.“